Durch die Wahlrechtsreform hat sich einiges geändert. Ob taktisches Wählen (wie z.B. Erst- und Zweitstimme unterschiedlichen Parteien zu geben) noch sinnvoll sein kann, darauf versuchen die folgenden Beiträge Ihnen Antworten zu geben.
Am Schluss dann noch ein Auszug aus dem ersten Beitrag. Der zeigt die Möglichkeit einer kleinen Partei, wie sie mit mindestens drei sehr guten Kandidaten trotzdem in den Bundestag einziehen kann.
- Tagesschau: Was sich mit dem neuen Wahlrecht ändert
[Bei der Bundestagswahl gilt erstmals das neue Wahlrecht. Auf dem Stimmzettel ändert sich zwar nichts – aber der Bundestag wird kleiner. Wie funktioniert das, warum können Wahlkreisgewinner auch Verlierer sein? Ein Überblick.] - SWR: Leihstimmen, Stimmensplitting und Co. – Warum taktisches Wählen deutlich schwerer geworden ist
[Die meisten wählen eine Partei aus Überzeugung. Manche wählen aber auch aus strategischen Gründen. Ein Experte erklärt, warum das allerdings immer weniger aufgeht.] - BR: Welche Bedeutung taktisches Wählen hat
[Bei der letzten Bundestagswahl splittete jeder Vierte seine Stimme – also wählte mit der Erststimme eine andere Partei als mit der zweiten. Welche Rolle spielt das taktische Wählen? Und was hat sich durch die Wahlrechtsreform geändert?] - Auszug aus dem ersten Beitrag:
Ursprünglich sah das Gesetz {die Wahlrechtsreform} vor, diese sogenannte Grundmandatsklausel zu streichen. Sie sieht vor, dass Parteien, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, trotzdem in der Stärke ihres Zweitstimmenergebnisses in den Bundestag einziehen, wenn mindestens drei ihrer Direktkandidaten in den Wahlkreisen gewinnen. Das Bundesverfassungsgericht erklärte jedoch die Fünf-Prozent-Hürde ohne die Grundmandatsklausel für nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Die Grundmandatsregelung gilt also auch bei dieser Wahl ausdrücklich weiter.
Wer profitiert von dieser Regelung?
Bei der Wahl 2021 war dies die Partei Die Linke. Sie kam auf 4,9 Prozent der Zweitstimmen, verfehlte also die Fünf-Prozent-Hürde. Sie holte aber in Berlin zwei und in Leipzig ein Direktmandat. Dadurch zog die Linkspartei mit 39 Abgeordneten in den Bundestag ein. Auch bei der jetzigen Bundestagswahl hofft die Linke auf drei erfolgreiche Direktkandidaten.