Aachen Sued-West

Aktuell ist zwar VW in den Schlagzeilen, aber die Leichtsinnigkeit in der Vergangenheit holt auch andere Konzerne und deren Zulieferer ein. Dazu zwei aktuelle Kommentare. Weitere zwei etwas ältere Kommentare gehen etwas mehr auf die Ursachen ein:

• RND: Mit dem Titelthema.
  [Vorstand und Gewerkschaft sind mit maximaler Distanz in die Tarifrunde gegangen. Das zeugt von Fehleinschätzungen auf beiden Seiten, meint Stefan Winter. Eine Einigung macht es nicht leichter.]
• FAZ: An Einschnitten im VW-Konzern führt kein Weg vorbei
  [Es stimmt: Die Volkswagen-Führung hat Fehler gemacht, die jetzt die Beschäftigten ausbaden müssen – sie muss einen großen Beitrag leisten. Aber der allein reicht nicht.]
• RND: Nicht nur VW wacht staunend auf
  [Bei dem Autokonzern geht es um mehr als den üblichen Theaterdonner. Das hat er mit dem ganzen Land gemeinsam, meint Stefan Winter. Beide haben sich zu sehr auf glückliche Umstände verlassen.]
• FAZ: Die Einschnitte sind dringend nötig
  [VW will Werke schließen, Zehntausende Beschäftigte könnten nach Einschätzung des Betriebsrats gekündigt werden. Der Aufschrei ist groß, doch klar ist: Ohne Einschnitte geht es nicht.]

DW und RND setzen bei der aktuellen Berichterstattung unterschiedliche Schwerpunkte. Einige Sätze aus dem ersten Beitrag:

[„Die Masern sind nach Deutschland zurückgekehrt“, warnte vor kurzem das Robert-Koch-Institut (RKI)…]
[Auch andere durch Impfung vermeidbare Krankheiten wie Hepatitis B und Keuchhusten nehmen zu. Die Gründe für den Anstieg sind laut Experten vielfältig und komplex. Sie reichen von eingeschleppten Viren bis hin zu zunehmender Impfskepsis und Aktivismus von Impfgegnern im Internet.]

• DW: Deutschland erlebt dramatischen Anstieg der Masernfälle
  [Gefährliche Krankheiten wie Masern und Hepatitis B nehmen in Deutschland trotz aller Impfstoffe zu. Als Grund für den drastischen Anstieg gelten Impfgegner, die COVID-19-Pandemie und importierte Fälle.]
• DW: Masern: Eine tödliche Krankheit, die verhindert werden kann
  [Masern sind noch immer eine der ansteckendsten und potenziell tödlichsten Krankheiten überhaupt. Der beste Schutz ist und bleibt die Impfung, sagt die EU-Gesundheitsbehörde ECDC.]
• DW: Masern-Impfpflicht mit Grundgesetz vereinbar
  [Die seit 2020 vorgeschriebene Masernimpfung für Kita-Kinder und Betreuungspersonen sei sinnvoll und mit dem Grundgesetz vereinbar, so das Urteil aus Karlsruhe.]
• RND: Keuchhusten-Welle: Wie gut schützt die Impfung wirklich?
  [Die Keuchhusten-Zahlen steigen weiter. Viele Kinder erkranken – trotz Impfung. Woran das liegt und welche Rolle Erwachsene in dieser Welle spielen, erklärt Professor Tobias Tenenbaum, Kinderarzt und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie im Interview.]

Zwei interessante Themen rund ums Smartphone hat das RND behandelt:

• Kampf gegen den Zeitvernichter Smartphone – Die Wiederentdeckung der Langeweile
  [Was verpasst man dadurch, dass man nichts verpassen will? Unser Autor kämpft mit einem Handy ohne moderne Funktionen gegen seine exzessive Smartphonenutzung, nimmt an einem Digital-Detox-Kurs in der Natur teil – und lässt sich von einem Zeitforscher erklären, wie Social Media das Leben verkürzt. Über den Versuch, ins Jetzt zurückzukehren.]
• Flucht aus X: Werden nun Bluesky, Threads oder Mastodon zu Twitter-Nachfolgern?
  [Nach der US-Wahl haben sich weitere Promis, Medien und User endgültig von Musks X verabschiedet. Nun suchen viele Menschen eine neue digitale Heimat – und die Konkurrenz um Bluesky, Threads und Mastodon will sie ihnen geben. Doch können die Plattformen in unserem Test mit dem Twitter von damals mithalten?]

Ein Bericht und zwei Kommentare zu dem anscheinend inszenierten Bruch der Ampel-Koalition durch die FDP:

• RND: Lindner übernimmt „Gesamtverantwortung“, denkt aber nicht an Rücktritt
  [Welche Konsequenzen zieht FDP-Chef Christian Lindner aus der „D-Day“-Affäre? In Interviews mit „Tagesthemen“ und „heute journal“ räumt er Fehler ein, behauptet aber: „Unsere Motive waren und sind lauter“. Seine Partei will er weiter in die Bundestagswahl führen.]
• RND: Das Problem der FDP heißt Glaubwürdigkeit
  [Der Rücktritt von FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai wegen der Planungen für einen Ampelbruch unter dem Stichwort „D-Day“ ist folgerichtig, löst aber das Problem der Partei nicht. Die Glaubwürdigkeit der Liberalen ist massiv beschädigt. Das bleibt auch an FDP-Chef Christian Lindner hängen, kommentiert Daniela Vates.]
• Tagesschau: „D-Day“-Affäre Nichts war echt
  [Mit dem „D-Day“-Papier hat die FDP um Parteichef Lindner massiv an Glaubwürdigkeit verloren. Das bringt nicht nur die Partei in ernste Gefahr, sondern schadet auch dem Vertrauen in die Politik.]

Eine interessante Analyse des RND:

• Fünf Faktoren könnten helfen – Ukraine und Nato schöpfen leise Hoffnung
  [Donald Trump ist unberechenbar. Nicht trotzdem, sondern genau deswegen könnte er es sein, der Wladimir Putin zum Stopp der Kampfhandlungen zwingt. Fünf Faktoren, analysiert RND-Chefautor Matthias Koch, könnten Trump dabei helfen.]

Das RND geht im Titelthema auf ein neues Buch ein:

• Medienkritik: Mit dem Titelthema
  [Lange vor der Machtergreifung gab Adolf Hitler ausländischen Medien Hunderte Interviews. Eine neue Analyse: Der künftige Diktator erging sich in Lügen und Manipulationen – und die geschmeichelten Journalisten verbreiteten sie unkritisch in alle Welt. Die Situation hat erstaunliche Parallelen zur Gegenwart.]
• Zwei wesentliche Absätze aus dem Beitrag:
  [Letztlich führte Hachmeister das zur Frage, ob und was kritische Presse in solch brutal durchorganisierten Systemen überhaupt noch im Sinne von Aufklärung leisten kann. Wie sinnvoll ist es also, Interviews mit Autokraten wie Putin, Trump oder Erdogan sowie Parteiführerinnen wie Alice Weidel (AfD) oder Sarah Wagenknecht (BSW) zu führen, wenn die ohnehin lediglich ihre bekannten Agenden abspulen oder immer auf andere zeigen? „Interviews mit Diktatoren ergeben sehr wenig Sinn“, befand Hachmeister in seinem letzten Buch.]
• [„Wir müssen extremistische Politiker, Despoten oder Populisten beim Wort nehmen“, sagt auch Thomas Weber. „Diktatoren und Extremisten tun in der Regel genau das, was sie sagen, und sie kündigen in der Regel auch strategisch an, was sie tun werden. Journalisten sollten nicht glauben, ihnen in Interviews ihre nächsten taktischen und operativen Geheimnisse entlocken zu können.“]

Bei zwei aktuellen Konferenzen geht es um unsere Umwelt:
– Die Klimakonferenz im aserbaidschanischen Baku, die jetzt beendet ist.
– Die Konferenz für ein Plastikabkommen im südkoreanischen Busan, die noch läuft. Dazu dann auch ein Beitrag über Zigarettenkippen und was sie mit Plastikmüll zu tun haben.

• Deutschlandfunk: Der Sinn und Nutzen von Klimakonferenzen
  [Die Klimakonferenz in Baku musste verlängert werden, um überhaupt ein Ergebnis zu erzielen. Delegierte besonders betroffener Länder reisten aus Protest ab. Manche Experten sehen keinen Sinn in den Treffen, andere halten sie für alternativlos.]
• RND: Dürrer Klimagipfel-Beschluss – Baerbock übt sich in Zweckoptimismus
  [Fast wäre die Klimakonferenz gescheitert, am Ende steht ein Kompromiss und viel Kritik. Die Hilfe für den Süden wird zwar verdreifacht – die Betroffenen halten das aber für zu wenig. Beim Öl-Ausstieg gab es gar keinen Fortschritt. Deutschlands Chefverhandlerin Annalena Baerbock sieht aber auch Gutes.]
• RND: Baku ohne Fortschritt: Die Klimagipfel bringen nichts mehr
  [Kein Fortschritt beim Klimaschutz, dafür viel Streit ums Geld und viele dürre Kompromisse: Die COP-Konferenzen können dem Klima nicht mehr helfen. Was nun zählt, sind Taten der wenigen Willigen, kommentiert RND-Korrespondent Steven Geyer.]
• RND: Eine Klimakonferenz dieser Art darf es nicht mehr geben
  [Zum dritten Mal in Folge findet die Klimakonferenz in einem Ölstaat statt. Und wieder geht es nicht richtig voran, die Verhandlungen stocken. Eine Konferenz mit dieser Effizienz ist in Zeiten einer sich verschlimmernden Klimakrise nicht mehr tragbar, kommentiert Laura Beigel.]
• Stern: Historische Chance? Was Sie über das UN-Plastik-Abkommen wissen sollten
  [Gegen die Plastikflut: Im südkoreanischen Busan wird um ein globales Abkommen gegen Plastikmüll gerungen. Was von dem Vertrag zu erwarten ist und was in Deutschland passieren muss.]
• RND: Das Plastikabkommen darf nicht scheitern
  [Der Countdown für das internationale Plastikabkommen läuft. In der fünften und finalen Verhandlungsrunde müssen die Delegierten von fast 200 Ländern endlich einen Durchbruch erzielen, kommentiert Laura Beigel. Denn ohne das Abkommen droht eine Umweltkatastrophe.]
• Tagesschau: Müllproblem Mikroplastik – Zigarettenkippen schaden Umwelt mehr als gedacht
  [Zigarettenstummel sind laut WHO das häufigste Abfallprodukt. Zwei Drittel der weltweit gerauchten Zigaretten landen in der Natur, wo sie massive Schäden für die Tier- und Pflanzenwelt anrichten.]

Im Nachgang zum gestrigen „internationalen Tag Gewalt gegen Frauen“ bringt die FAZ noch zwei lesenswerte Beiträge, wie man in akuten Fällen Frauen helfen kann:

• Mit dem Titelthema.
  [Die Politik diskutiert einen Gesetzentwurf, der Frauen besser schützen soll. Doch wir alle können dazu beitragen, Frauen vor Gewalt zu bewahren.]
• Frauen-Not-Taxi in Bremen: „Ich will, dass es zu 100 Prozent sicher ist – deswegen habe ich es selbst in die Hand genommen“
  [Oliver Beckmann fährt Frauen, die sich nachts unsicher fühlen, kostenlos nach Hause. Im Interview erzählt der 23-Jährige, wie ihn ein Vorfall in seinem Umfeld auf die Idee brachte und wie er für Vertrauen bei seinen Fahrgästen sorgt.]

Dazu eine Erläuterung, ein aktueller Bericht, ein Kommentar und ein Interview:

• Wikipedia: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
• RND: Deutliche Zunahme frauenfeindlicher Straftaten im Jahr 2023
  [Statistisch gesehen wurde im vergangenen Jahr fast jeden Tag eine Frau aus frauenfeindlichen Motiven umgebracht. Auch bei häuslicher Gewalt und Sexualstraftaten steigen die Zahlen massiv. Das geht aus dem BKA-Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ hervor.]
• RND: Wer nur auf die Frauen schaut, verliert die Täter aus dem Blick
  [Die Zahlen von geschlechtsspezifischer Gewalt steigen weiter. Das sollte niemanden verwundern. Politik und Gesellschaft müssten den Opfern endlich konkrete und verlässliche Hilfe anbieten, kommentiert RND-Redakteurin Lucie Wittenberg.]
• Tagesschau: „Wir sollten den Blick auf den Täter richten“
  [Immer mehr Gewalt gegen Frauen: Familienrechtsanwältin Hedayati ist von der Normalität schockiert, mit der die Zahlen jedes Jahr präsentiert werden. Die Gründe, warum Männer zu Tätern werden, müssten genauer untersucht werden, sagt sie.]